bis jetzt als „work in progress“:
Orgelvesper mit neuer Orgelmusik zum Wunder der Geburt und des Anfangens.
Werke von Olivier Messiaen (aus »La Nativitè Du Seigneur«), Friedemann Stolte (»Nun komm der Heiden Heiland I & II«), Lilly Bauer, Manuel Timme und Margaux Zhang (Schüler:innen der Komponistenklasse Dresden und des Konservatoriums Strasbourg).
Wir werden alle in eine vorhandene Welt hinein geboren, und gleichzeitig ist es möglich, dass unser Handeln eine Bestätigung unseres Geborenseins ist, immer wieder. Es ist möglich, Anfänge zu setzen, Initiative zu ergreifen, etwas Neues beginnen. Das hat auch damit zu tun, dass jeder Mensch einmalig ist, einzigartig, und in dieser Eigenschaft kollidiert jede:r Einzelne mit der Welt, in die er/sie hinein geboren wurde, jeder ist daher immer auch anders als das Vorhandene. Daher illustriert »… dass sich wunder« das Erstaunliche, das mit jedem Neuen in die Welt kommt, denn es ist eine Differenz zum Vorhandenen.
Die Stücke der Kinder bzw. Jugendlichen der Komponistenklassen erzählen von ihrem komponierenden Beginnen wie auch von der vorhandenen musikalischen Welt, in der sie sich ausprobieren. Ein Akt des Dazwischen, eine spielerische Auseinandersetzung. Was dort anklingt an Faszination, eigenem Empfinden und eckiger Eigenart, läßt zunächst nur ahnen, was an inhaltlich Neuem daraus einmal werden könnte. Wichtig finde ich überhaupt das tätige Probieren, etwas Neues zu beginnen, der Vorgang an sich erzählt etwas von unserem Bedingtsein auch von der Geburt her.
Die beiden Stücke über den Hymnus »Nun komm der Heiden Heiland« sind bestimmt von den zeitlichen Schichten zwischen Warten und Schon-da-sein, den Momenten vom Einsetzen des Neuen, genauso wie von den Knoten, Ballungen, Verwirbelungen, dem Vorhandenen und wie es sich mit Neuem ver- und entwickelt.
Der Zyklus von Messiaen stellt einen sehr meditativen, betrachtenden Zugang dar, die zugrunde liegenden Bibelstellen zeugen von seiner tiefen Frömmigkeit.
Erste Aufführung:
Orgelgottesdienst zum 1. Advent „… dass sich wunder alle welt“
Sonntag, 27. November 2022 um 9:30 Uhr
Weinbergskirche Trachenberge, Albert-Hensel-Str. 3, 01129 Dresden