– ein nocturne –
Komposition für 8-stimmiges gemischtes Vokalensemble in zwei ungleichen Quartetten
(2024)
Text: Rahel Varnhagen (1771 – 1833)
(entnommen aus
Hannah Arendt: Rahel Varnhagen. Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik.
R. Piper & Co, München 1959, S. 247 & S. 280)
[…] wie ist’s mit unserem Leben, mit seiner Optik der Zeit! Ein Gedanke hämmert mir jetzt bald den Kopf entzwei. Der nämlich, dass die Zukunft uns nicht entgegen kommt, nicht vor uns liegt, sondern von hinten uns über das Haupt strömt.
(an August von Varnhagen, 1815)
Abends atemreine Luft, von der tiefen Erde aus durch der Sterne Strahlen hin, bis zu ihrer Höhe. Tages von der Sonne erhellt und gereinigt durch sie, so weit nur Auge und Atem reicht: das wünsch ich mir und Dir; und miß es sterbend.
(Tagebuch, 1832)
Die Komposition enthält eine gleichermaßen musikalische wie räumliche Idee.
Das Quartett 2 beginnt vorn, geht im Laufe des Stücks nach hinten und endet hinter dem Publikum, von ihm abgewendet.
Das Quartett 1 beginnt hinten und endet vor dem Publikum, weiter nach vorn gehend.