für Orgel (2021)
Dauer: ca. 8 – 10 min
UA:
innerhalb der orgelvesper »vox humana«
7. November 2021
Dresden, KulturKirche Weinberg Dresden-Trachenberge
Orgel: Friedemann Stolte
Zum Nachhören: Aufnahme der Uraufführung,
Jehmlich-Orgel der Weinbergskirche Dresden-Trachenberge
Im hebräischen Wort nefesh ist ein viel körperlicheres Verständnis von Seele enthalten als unser landläufig Gewohntes. Es ist mit dem Atem, der Kehle, mit Wünschen, Fühlen und Hoffen verbunden, dem Leben überhaupt, und so ist das Orgelstück ein musikalisches Fragen und Suchen nach dem ‚Atem‘ der Orgel wie auch dem des Organisten.
b’nefesh nutzt und braucht zum einen die Möglichkeiten einer mechanischen Schleiflade, die es erlaubt, mit nur teilweise gezogenem Register lediglich Luft oder einen verringerten Klang zuzulassen und die Übergänge von Luft zu Klang hörbar zu machen.
Eine weitere Eigenschaft des Stücks in der Arbeit mit b’nefesh ist, daß die Phrasendauer und deren Gestaltung vom Atmen der/des Organist:in abhängig ist.
The Hebrew word nefesh contains a much more physical understanding of the soul than what we are used to. It is connected with the breath, the throat, with desires, feelings and hopes, with life in general, and so the organ piece is a musical questioning and searching for the ‘breath’ of the organ as well as that of the organist and all of us.
On the one hand, b’nefesh uses and needs the possibilities of a mechanical slider windchest, which makes it possible to allow only air or a reduced sound with only a partially drawn stop and to make the transitions from air to sound audible.
Another characteristic of the piece in the work with b’nefesh is that the phrase duration and its shaping is dependent on the organist’s breathing.