komposition für sopranstimme, violine, bassklarinette & kontrabass (2018) –
– laborprojekt musik, tanz und wort –Beteiligte Akteure dieses genreübergreifenden Formats aus Musik, Tanz, Wort und Spiel sind Kontrabaß, Bassklarinette, Violine, Stimme, eine Tänzerin und ein Tänzer sowie eine Performerin.
Das Verhältnis von Tanz und Musik wurde einem neuartigen Ansatz entsprechend ausprobiert. Musik und Tanz wurden gleichzeitig als zwei vorbereitete Ausgangspunkte genommen, von dem aus – in einem gemeinsamen Arbeitsprozess mit den Interpreten – die Verbindung der beiden Medien im Sinne von Wandlungen und des »verschwindens« ausprobiert, entwickelt und gestaltet wurde.
In »verschWINDen« geht es um die wechselseitige Transformation einer „physischen“ Präsenz (eines Tons, Instruments, einer Bewegung u.a.m.) in andere Ebenen des „Da“seins, ausgehend von der These, dass es absolutes Verschwinden nicht gibt, sondern eher als eine „Verwandlung“ in andere Seinsformen beschreibbar ist. In dieser Verwandlung vollzieht sich eine qualitative strukturelle Veränderung, die sowohl musikalisch als auch im Wechsel zu einer anderen performativen Form spürbar sein kann. Daher wird schon durch die Besetzung an Mitwirkenden eine Konstellation geschaffen, die ein hohes Maß an subtilen graduellen Transformationen und Wandlungen ermöglicht, sowohl in den Entwicklungen der einzelnen Stimmen als auch in den Beziehungen der Stimmen zueinander und den dort entstehenden Wandlungsprozessen des Verschwindens. Wenn also beispielsweise eine musikalische Struktur verschwindet, kann es sein, dass sie sich zu einem völlig veränderten Bewegungselement wandelt; oder dass das Verschwinden eines instrumentalen Klanges zu einer Wortzeile wird; oder dass eine Bewegung erstarrt und nur noch ein bestimmter Klang wird; oder dass eine Person tatsächlich räumlich gesehen verschwindet, aber man hört den Ton von draußen.
Im Verschwinden des Windes ist ein konkretes, auch akustisch erfahrbares Phänomen im Spiel, durch dessen Nachzeichnen – in Struktur und Bewegung samt den von Laban beschriebenen Bewegungsqualitäten – seine Metaphorik lesbar und erlebbar wird. Wandlungsprozesse wie von Horizontalität zu Vertikalität oder von hohem zu niedrigem Druck u.a. finden ihren Niederschlag in tänzerischen wie musikalischen, spieltechnischen wie performativen Strukturen.
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Tänzerische Leitung & Choreographie: Jana Ressel
Dramaturgie: Dr. Karin Schmidt-Feister
Wort und Performance: Angelika Waniek
Performer/Tänzer:
Juan Salas Ruiz (Violine),
Diego Furian (Kontrabass),
Friedericke v. Oppeln-Bronikowski (Bassklarinette),
Tina Zitzmann (Gesang),
Saori Ando (Tanz/Choreographische Mitarbeit),
David Espaniosa (Tanz/Choreographische Mitarbeit),
UA:
Mittwoch, 30. Mai 2018, 18:30 Uhr
Donnerstag, 31. Mai 2018, 20:00 Uhr
Leipzig, LOFFT – DAS THEATER
Eine Produktion von tanzLOOPS in Kooperation mit dem blaumilchkanal e.V. und LOFFT – DAS THEATER.