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erkundungen am ungesagten

oder:
wie zeiten driften

für streichtrio (2024)

Uraufführung im Rahmen des Kooperation-Projektes zwischen dem Sächsischen Musikbund e.V. und dem nordrhein-westfälischen musik21 e.V.

ZEITEN-Wenden

Ausführende

el perro andaluz (Dresden)

Alwyn Tomas Westbrooke – Violine
Laura Strobl – Viola
Benjamin Arnold – Violoncello

Konzerte

So, 08.09.2024 um 18 Uhr
Dresden, DenkRaum Sophienkirche, Sophienstr. 2

Mo, 09.09.2024 um 19 Uhr
Leipzig, Stadtbibliothek, Wilhelm-Leuschner-Platz 10/11 

Sa, 07. 12. 2024, 18:30 Uhr 
Düsseldorf, PALAIS Wittgenstein, Bilker Straße 7-9. Düsseldorf-Altstadt

So, 08. 12. 2024, 18:00 Uhr 
Mönchengladbach,  BIS Kulturzentrum,  Bismarckstraße 99

Werke von

Christian Diemer, Miro Dobrowolny, Erik Janson, Thomas Leppuhr, Ulrich Pogoda, Johannes Sandberger, Friedemann Stolte, Yasuko Yamaguchi

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Ich bin dem eigenen Schweigen nachgegangen und dem Beschwiegen-Werden. Dem Schweigen überhaupt und seinem Einfluss auf das, was geschieht. Meine These ist, dass das Schweigen seinen Anteil hat am „Driften“ der Zeiten.

Es gibt für das Stück daher zwei assoziative Ausgangspunkte: Zum einen hängen Schweigen und Nichtschweigen miteinander zusammen, Ungesagtes setzt zu Sagendes voraus. Wie geht das am Instrument?
Dazu kommt die rein poetische These, dass Zeiten nicht wenden, sondern driften. Durch Gesagtes wie durch Ungesagtes. Das Gesagte und das Ungesagte stehen in einer merkwürdigen Beziehung zueinander.

Das Nichtsagen hat zudem wirkungsvolle Abstufungen: etwa murmeln, zischeln, vielzuschnellreden, luftanhalten, luftausstoßen, sich wegdrehen usw..
Außerdem gibt es Momente des Gewahrwerdens, längst gedriftet zu sein und eine Richtungskorrektur zu brauchen. Erst, wenn man nicht mehr verschweigen kann, was längst zu sehen ist, wenn man anerkennen muß, längst irgendwohin gedriftet zu sein, fangen wir an, plötzlich von einer „Zeitenwende“ zu reden.
Solche Wendepunkte sind genau wie das Driften Metaphern der Zeit. Daher gibt es im Stück ein paar Zeitfelder, in denen etwas vor sich geht, bevor es anders wird.

Das Stück will eine Einladung zu assoziativem Erkunden sein, spielend und hörend.

Hier kann man die Aufführung vom 9. September 2024 in Leipzig nachhören:

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I followed my own silence and the silence of being silenced. Silence in general and its influence on what happens. My thesis is that silence plays a part in the „drifting“ of time.

There are therefore two associative starting points for the piece: On the one hand, silence and non-silence are connected; what is unsaid presupposes what is to be said. How does this work on the instrument?
Then there is the purely poetic thesis that times do not turn, but drift. Through what is said and through what is unsaid. The said and the unsaid are in a strange relationship to each other.

The unsaid also has effective gradations: for example, mumbling, hissing, talking too quickly, holding one’s breath, expelling air, turning away and so on.
There are also moments when you realise that you have drifted over long ago and need a directional correction. It is only when we can no longer conceal what we have long since seen, when we have to recognise that we have long since drifted somewhere, that we suddenly start talking about a „turning point“.
Such turning points, like drifting, are metaphors of time. That’s why there are a few time fields in the play in which something happens before things change.

The piece wants to be an invitation to associative exploration, playing and listening.